Produktbeschreibung
"Wer bezahlt uns sonst dafür einfach Yuracaré zu sein?"
Kann Ethnotourismus Identität stärken? Haben Touristen positive Auswirkungen auf ethnische Gruppen in Ländern des globalen Südens? Diese Fragestellung greift das Buch aus ethnologischer Perspektive auf. Im Fokus der empirischen Untersuchung stehen die Yuracaré, eine von 36 Ethnien in Bolivien, die an den Flüssen der Chapare-Region, eines der größten Koka-Anbaugebiete der Welt, lebt. Sie stehen in einem Spannungsfeld zwischen dem Druck der Moderne und der Überzeugung ihrer überlieferten Kultur. Einige Yuracaré setzen heute auf Tourismus, um das nötige Geld auf legale Weise zu erlangen. Welche Konsequenzen birgt dies für ihre Identität? Tourismus wird oft als Zerstörer von Kultur und Tradition bezeichnet. Er führe von einer "authentischen" Gesellschaft hin zu einer verprodukteten Inszenierung. Das Buch argumentiert gegen diese These, indem es die Motivationen der westlichen Touristen, ihrer Suche nach Authentizität und Ursprünglichkeit in der Fremde, in Verbindung setzt mit der Wahrnehmung der Yuracaré von sich selbst und Tourismus. Mit ethnologischen Tourismus- und Identitätstheorien und auf Basis von neuen Modellen verglichen werden diese Rezeptionen verglichen und vereint.